Endlich, endlich, endlich ist der Frühling da. Die zweistelligen Temperaturen haben André und mich am Wochenende in den Garten getrieben, um dem braunen Chaos dort Herr zu werden. Den Rückschnitt hatte ich mir letzten Herbst erspart und daher sieht der Garten aus wie Kraut und Rüben. Also hingen wir den ganzen Samstag kopfüber in den Rabatten. Die gute Frühlings-Stimmung kippte allerdings kurzfristig, als André auf die Idee kam, meine heißgeliebten Hortensien Annabelle statt mit der Gartenschere knöchelhoch über einer Knospe, so wie ich es jedes Jahr mache, mit der elektrischen Heckenschere zu kürzen. Die unschönen Worte, die ich ihm an den Kopf geworfen habe, möchte ich nicht wiederholen, aber es folgte eine hitzige Diskussion über effektive Gartenarbeit und pingeliger Gartenarbeit. Da das erste Hortensienfeld bereits brutal effektiv gekürzt war, habe ich mich auf allen Vieren pingelig mit der Gartenschere an das zweite Feld gemacht. In solchen Situationen muffeln wir uns eine zeitlang an und wenn die Gemüter sich beruhigt haben, können wie sogar darüber lachen, so ist das in einer Ehe und Partnerschaft, perfekt ist es nicht immer.
A pro pro perfekt. Es gibt bestimmte Konstellationen, die ich gerne perfekt habe. Sie sind kurzweilig, erfordern im Vorfeld Aufwand der Spaß macht und am Ende steht der Genuss einer Symbiose. Für diese Augenblicke habe ich sozusagen nun eine optimale Partnervermittlung an der Hand. Die Rede ist von gutem Essen in der Begleitung des perfekt abgestimmten Weines. Das Weinhaus Lobenbergs GUTE WEINE aus Bremen hat die Rolle der Partnervermittlung für mich übernommen und mir den perfekte Wein zu meinem Rezept Zucchini-Tomaten-Hack-Röllchen, einen sehr guten sizilianischen Rotwein, vermittelt.
Heiner Lobenberg ist ausgezeichnet als Deutschlands bester Weinhändler, ein Mann vom Fach, der für den Wein lebt und weiß was er will. Sein Motto lautet dabei: “Ich arbeite nur mit Lieferanten, mit denen ich persönlich gut kann und ich kaufe nur ein, was ich selbst gern trinke.”
Mit dem ersten Wein aus seinem großen Sortiment, einem Nero d’Avola Rossojbleo, hat Lobensbergs Gute Weine direkt eine Punktlandung bei mir hingelegt. Die ausgeprägte Frucht wird durch die frische Säure von Waldhimbeere und Johannisbeere regelrecht beflügelt und passt wunderbar zu meinen Zucchini-Tomaten-Hack-Röllchen.
Rezept für Zucchini-Tomaten-Hack-Röllchen für 4 Personen
700 Gramm Zucchini
700 Gramm Tomaten in verschiedenen Sorten
4 EL Oliven
Salbeiblätter zum Bestreuen
Fett für die Form
½ Brötchen vom Vortag
2 Schalotten
1 Knoblauchzehe
½ Bund glatte Petersilie
½ Bund Salbei
40 gr getrocknete Tomaten
1 EL Tomatenmark
400 gr gemischtes Hackfleisch
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
Olivenöl
Zunächst das Brötchen in 200 ml Wasser einweichen. Die Schalotten und den Knoblauch schälen und fein würfeln. Die Kräuter abspülen, trocknen und fein hacken. Die getrockneten Tomaten ebenso fein hacken.
Das Brötchen gut ausdrücken und mit den Händen fein in einer Schüssel zerpflücken. Tomatenmark, Hack, Schalotte, Knoblauch, Kräuter, getrocknete Tomaten, Salz und Pfeffer zum Brötchen geben und mit den Knethaken des Handrührers zu einem glatten Fleischteig verkneten zu 8 Buletten formen.
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Hackbuletten kurz von beiden Seiten anbraten. Den Backofen auf 200° Ober- Unterhitze, Heißluft 180° vorheizen.
Zucchini abspülen und längs mit dem Gurkenhobel in 24 Scheiben schneiden.
Jeweils 3 Zucchini-Scheiben leicht überlappend nebeneinanderlegen und jeweils eine Bulette auf die Zucchini-Scheiben legen und darin einwickeln.
Tomaten putzen und abspülen, kleine halbieren, große in Scheiben schneiden. Tomaten auf den Boden einer gefetteten Auflaufformen legen, mit etwas Olivenöl besprenkeln und mit Salz und Pfeffer würzen. Oliven über den Tomaten verteilen und die Hackpäckchen darauflegen. Etwa 35 Minuten im heißen Ofen backen.
Herausnehmen und mit frischen Salbeiblättern bestreuen. Dazu schmeckt wunderbar mein schnellstes Baguette Rezept der Welt.
Beim Genuss des guten Essens in Begleitung des dazu optimalen Weines, bin ich dann mit André die Wette eingegangen, dass beide Hortensienfelder im Sommer wegen der radikal unterschiedlichen Beschneidung nicht gleich aussehen werden. Einerseits hoffe ich, dass er recht behält und die Hortensien in beiden Feldern in gleicher Pracht erstrahlen, aber andererseits graut es mir davor, was er dann noch alles mit der elektrischen Heckenschere beschneidet.
Ich wünsch Euch was,
5 Kommentare
Valérie von Life40up!
12. März 2015 at 18:17Mit der HECKENSCHERE? Die Idee hätte ja von meinem Gatten sein können… 😀 Aber bei dem Essen kann man dann wohl nicht anders, als sich wieder zu versöhnen. Ein Rezept, ganz nach meinem Geschmack *notiert Zutaten auf dem Einkaufszettel*. Und die Fotos sind natürlich wundervoll wie immer, liebe Mona!
Liebste Grüße,
Valérie
Mona vom 180°SALON
14. März 2015 at 19:29Danke für die lieben Worte Valérie!
Paleica
31. März 2015 at 8:53oh wow sieht das lecker aus!!
Anonym
3. Mai 2015 at 14:37WO bekomme ich bloß so wunderbare Tomaten her!! Die allermeisten schmecken einfach nicht!
Bei dem Rezept verstehe ich eins nicht, du schreibst erst "….die Hackbuletten kurz von beiden Seiten anbraten…" weiter unten steht dann "…..den Fleischteig zu 8 Buletten formen und auf die Zucchini Scheiben legen….." wenn sie angebraten sind kann ich sie doch nicht noch einmal formen, oder?! Ich denke, sie kommen wohl leicht angebraten auf die Scheiben…
Danke für die immer tollen Rezepte und Tipps "die Gold wert sind".
Hanilo
Mona vom 180°SALON
3. Mai 2015 at 15:11Liebe Hanilo, die Tomaten sind vom Großmarkt, waren sehr aromatisch, aber hatten auch ihren Preis 😉 Vielen lieben Dank für den Hinweis im Rezept, habe den Text korrigiert und wie Du schon vermutest hast, werden die Buletten erst geformt, dann angebraten und auf die Zucchinischeiben gelegt.
Liebe Grüße, Mona